Piaristen in Europa: Das Kollegium der Piaristen in Florenz und eine Pilgerreise durch die Stadt

Regelmäßig schickt uns der Ordenshistoriker, Pater José Burgués SP aus San Pantaleo in Rom, interessante Informationen über Piaristen (-Niederlassungen) aus Europa.

Die Piaristen kamen 1630 nach Florenz, um die Schule zu übernehmen, die ihnen Johannes Baptist Fiammelli, ein ehemaliger Gefährte von Calasanz, hinterlassen hatte und die er Piaristen genannt hatte. Als die Zahl der Schüler wuchs, schenkte ihnen Großherzog Ferdinand II. 1633 die Kirche Santa Maria dei Ricci und ein großes Haus nebenan. In diesem Haus begann Mario Sozzi. Clemente Settimi, Galileis Sekretär, lebte in diesem Haus… Und es ist das Gebäude, in dem sich seit langem die Florentiner Religionsschulen befinden.

Und die Piaristen von Florenz befanden sich bis 1777 in diesem Haus, als sie das Haus und die Kirche von San Giovannino bezogen, die von den Jesuiten bewohnt worden waren, bevor sie 1775 aus der Toskana vertrieben wurden. Dabei übernahmen sie auch das von dem Jesuiten Leonardo Ximenes gegründete Ximenianische Observatorium, in dem sich im Laufe der Jahre so viele piaristische Wissenschaftler hervortun sollten. Aber ein Jahrhundert später, 1878, nach der Aufhebung der Orden in Italien, beschlagnahmten die städtischen Behörden das Kolleg (und überließen das Haus, die Kirche und das Observatorium den Piaristen). Die Piaristen mussten sich nach anderen provisorischen Räumlichkeiten umsehen, um ihre Schulen einzurichten: Viele Florentiner wollten für ihre Kinder die von den Piaristen angebotene Bildung.

Sie fanden bald ein schönes Gebäude, den Palazzo Cepparello, in dem die Schulen bis 1925 untergebracht waren. Die Lage im Stadtzentrum war ideal, aber es fehlte der für eine moderne Ausbildung erforderliche Platz. Also verkauften die Piaristen dieses Gebäude und kauften eine Villa mit einem großen Grundstück, das sich (damals) am Stadtrand an der Via Cavour befand. Und nach und nach vergrößerten sie es, bis es die heutigen Ausmaße erreichte.