Impuls zum Piaristischen Donnerstag
19.11.2020Piaristen Krems: Dienst in jeder Not und Krise
24.11.2020Regelmäßig schickt uns der Ordenshistoriker, Pater José Burgués SP aus San Pantaleo in Rom, interessante Informationen über Piaristen (-Niederlassungen) in ganz Europa.
Die Piaristenprovinz von Ungarn hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht. Sie hatte etwa 400 Piaristen, die in 24 Schulen im ganzen Königreich verteilt waren. Zu dieser Zeit war sie möglicherweise die größte Provinz des Ordens.
Der Orden der Frommen Schulen stand 1911 unter der Leitung des Generalvikars Egidio Bertolotti, da im Jahr zuvor der Generalobere Manuel Sánchez verstorben war. Da letzterer den Generalbesuch in den Provinzen Mitteleuropas nicht hatte machen konnte, das Generalkapitel von 1912 nahte und P. Bertolotti nicht sehr reisefreudig war, beauftragte er P. Gellért (Gerard) Váry, Generalassistent für Mitteleuropa, den Besuch in seiner eigenen Provinz Ungarn zu machen.
Der Besuch fand zwischen Mai und Juni 1911 statt. Aber er besuchte nur die Hälfte der Kollegs und delegierte P. Tamás Hénap (zukünftiger Provinzial von Ungarn, 1912-1918), um die andere Hälfte zu besuchen. Vielleicht bei dieser Gelegenheit fertigte P. Váry die wunderbaren Tuschezeichnungen an, die er zusammen mit dem Bericht über den Besuch nach Rom gebracht hatte. Bei einem Zeichner wie ihm gab es kaum einen Grund, die Fotografie zu erfinden.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Territorium aufgeteilt. Und so wurde auch die Piaristen-Provinz zersplittert: 10 Schulen verblieben auf dem Gebiet der neuen ungarischen Nation, 9 in der Slowakei, 4 in Rumänien und 1 in Jugoslawien.
Dann kam die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und die kommunistische Besetzung. Glücklicherweise existieren heute noch alle Gebäude, kaum verändert, und fast alle funktionieren als Schulen.