Piaristenvolksschule Maria Treu: E-Learning
23.04.2020St. Thekla: Pater Gerald Funwie SP neuer Rektor
27.04.2020Bleibe bei uns!
Letztes Jahr, besuchte ich die Frauenrunde. An diesem Tag meditierten die Frauen über den Text der Jünger von Emmaus. Eine der Frauen hatte mich gefragt: Der Evangelist Lukas spricht von zwei Jüngern; einer heißt Cléopas; Wie heißt der andere? Wer ist der anderer? In Wahrheit hatte ich keine Antwort. Ich habe versprochen, die Antwort zu finden. Heute kann ich diese Frage beantworten. Mehrere Bibelexperten haben über die Identität des anderen Jüngers von Emmaus spekuliert: Einige glauben, er ist Nathanael, andere glauben, er ist Nikodemus, wieder andere glauben, er ist das Evangelist Lukas selbst. Mit diesen Antworten bin ich nicht zufrieden. Als ich im Advent mit euch das Johannesevangelium las, fand ich in Kapitel 19, Vers 25 diesen Auszug: „Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Cléopas, und Maria von Magdala.“
Wir können daher sagen, dass Cléopas und seine Frau Maria nach Emmaus zurückgekehrt sind. Lukas Bericht zeigt uns, dass es eine Familie war, die in der Praxis auf die Lehre Jesu gestoßen ist: Dialog, Gastfreundschaft und Zeugnis.
Erster Punkt: Dialog
Cléopas und Maria sind ein Paar, das eine gute Kommunikation pflegt. „Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte“; „Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen“.
Die Familie ist der ausgezeichnete Ort für den Dialog. Die Qualität der Beziehung eines Paares hängt von der Qualität der Kommunikation zwischen den Partnern ab.
Gute Kommunikation zwischen den Eltern ist sehr oft das wertvollste Geschenk, das Eltern ihren Kindern machen können.
In unserer Gesellschaft gibt es leider Paare, die keinen Dialog mehr führen. Die Monotonie der Beziehung und der Druck der sozialen Anforderungen haben Barrieren zwischen bestimmten Partnern aufgebaut. Lasst uns zum auferstandenen Jesus beten, um diese Paare in Schwierigkeiten zu besuchen.
Zweiter Punkt: Gastfreundschaft
In der Darstellung von Lukas manifestiert sich die Gastfreundschaft dieser Jüngerfamilie auf drei Ebenen: Sie akzeptieren einen Fremden in ihrem Gespräch und machen den Weg mit ihm; Cléopas und Maria laden diesen Fremden in ihr Haus ein; Sie teilen ihr Brot mit diesem Fremden. Und am Ende finden sie heraus, dass dieser seltsame Fremde Jesus ist.
Brüder und Schwestern, Gastfreundschaft ermöglichte es Männern und Frauen, Engel willkommen zu heißen. Jesus ist der Traurigkeit und Bestürzung seiner Jünger nicht gleichgültig. Jesus begleitet seine Jünger auf dem Weg. Jesus interessiert sich für das, was sie betrifft: „Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?“ Noch heute tut er es für jeden von uns. Egal in welcher Situation du dich befindest; Egal was dein Problem ist, du bist nicht allein. Du kannst Jesus immer alles erzählen. Sag ihm, was du in deinem Herzen hast. Sprich mit ihm über was dich stört. Jesus wird sich die Zeit nehmen, dich alles zu erklären, wie er es für Cléopas und für Maria getan hat.
Jesus macht sich durch das Brechen des Brotes bekannt. Der Fremde, den Cléopas und Maria begrüßten, war Jesus. Diese Identifikation Jesu mit dem Fremden lädt uns eine tiefe Frage zu stellen: Was muss ich über Fremde sagen? Wie reagiert unsere Familie auf Fremde? Wie reagiert unsere Gesellschaft auf Fremde? Brüder und Schwestern, der Fremde ist nicht nur einer, der geografisch aus der Ferne kommt. Kann der Fremde derjenige sein, der unsere Meinung nicht teilt? Der Fremde kann einer sein, der unsere Religion nicht teilt; Der Fremde ist einer, der unsere Ideologie nicht teilt. Bitten wir Jesus, uns zu helfen, den Fremden als Chance und nicht als Gefahr zu sehen.
Dritter Punkt: das Zeugnis
Cléopas und Maria machten sich wieder auf den Weg nach Jerusalem. Die Begegnung mit dem Auferstandenen gab ihnen neue Kraft. Nachts machten sie sich trotz der Müdigkeit des Weges wieder auf den Weg.
Ich möchte hier junge Leute ansprechen. Lieber junger Mensch, die Begegnung mit Jesus nimmt dir nicht die Energie. Im Gegenteil, die Begegnung mit Jesus gibt dir volle Energie; eine Energie, die Müdigkeit und Angst überwinden kann.
Ihr jungen Leute, die diese Erfahrung der Begegnung mit Jesus bereits leben, schweigt nicht, sagt es euren Freunden. Sprecht mit ihnen über den Schatz, den ihr entdeckt habt.
Mein Bruder, meine Schwester, bitten wir Gott, uns den Mut zu geben, die Lehre Jesu in die Praxis umzusetzen. Möge er uns auch die Erfahrung des Weges nach Emmaus geben.
Pater Jean de Dieu TAGNE SP