Sauberkeit und die dazugehörende Reinigung werden oftmals als eine Selbstverständlichkeit angesehen. Die Organisation und Arbeit dahinter in der Piaristenpfarre, im Kindergarten sowie in der Volksschule und im Hort erfordern große Anstrengungen. Im Interview spricht die langjährige Büroleiterin der Piaristenordensprovinz in Österreich, Andrea Gutschik, von ihren Erfahrungen mit der Sauberkeit.
Die Piaristen betreiben am Standort Maria Treu einen Kindergarten, Kindergruppen, einen Hort, eine Volksschule und eine Pfarre. Als Büroleiterin der Piaristenordensprovinz Österreich haben sie viele verschiedene Aufgaben. Auch der Bereich der Reinigung gehört dazu. Welche Herausforderungen gibt es hier zu bewältigen?
Wir arbeiten schon viele Jahre mit der gleichen Reinigungsfirma zusammen. Reinigung ist nicht gleich Reinigung. Meine Ansprüche bei der Hygiene sind ziemlich hoch. Wichtig ist, klar zu kommunizieren, was man will und worauf man großen Wert legt. Ich habe oft kontrolliert und nicht locker gelassen, wenn etwa die Toilettenreinigung nicht gründlich genug war. Rückmeldungen sind dann oft unangenehm, und das kann zu Ärger auf beiden Seiten führen. Eine große Herausforderung sind die Hygienestandards. Es gibt Richtlinien, die wir einhalten müssen und auch vom Marktamt und der MA10 kontrolliert werden. Ein bis zwei Mal im Jahr werden diese Kontrollen ohne Vorankündigung im Hort und Kindergarten sowie in der Schulküche durchgeführt.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Reinigungsfirmen?
Die Zusammenarbeit mit unserer Reinigungsfirma in Maria Treu ist im Laufe der Jahre besser geworden. Das Personal kennt mich schon gut und sie wissen, worauf ich Wert lege. Aufgrund häufiger Personalwechsel bei der Reinigungsfirma ist immer etwas zu tun. Ohne Kontrolle kehren nach einiger Zeit eine gewisse Ungenauigkeit und ein „Schlendrian“ ein.
Nach Festen, wie dem Josefstädter Pfarrkirtag, muss unproblematisch sauber gemacht werden. Was läuft da in Sachen Reinigung im Hintergrund ab?
Vor allem nach dem Josefstädter Pfarrkirtag, aber auch bei anderen großen Veranstaltungen werden der Innenhof, der Calasanzsaal, die Küche, die Toiletten und manchmal die Nebenräume des Pfarrzentrums von sehr vielen Personen benützt. Entsprechend hoch ist die Verschmutzung, die eine große Herausforderung für unsere Reinigungskraft darstellt. Besonders an den darauffolgenden Montagen benötigt unser Reinigungspersonal viel Zeit, um die Räumlichkeiten zu putzen. Spätestens zu Mittag, wenn der Hortbetrieb beginnt, muss alles wieder sauber sein.
Seit November 2020 wird in der Hortgruppe im Pfarrzentrum Mittag gegessen. Das heißt, der Hort verwendet die Küche zu Mittag. Deshalb übernehmen wir auch dort die tägliche (Montag bis Freitag) Reinigung.
Die Pfarre vermietet und nützt den Calasanzsaal und ist in diesem Bereich für die Sauberkeit zuständig. Wir nützen aber die Synergie, dass wir (Pfarre und Orden) dieselbe Reinigungsfirma beauftragen und teilweise auch die dieselben Reinigungskräfte eingesetzt werden.
Was verbinden Sie mit den Piaristenorden?
Die Piaristen in Österreich sind in den vergangenen 20 Jahren internationaler geworden. Meine Töchter sind in St. Thekla getauft und dort in die Schule gegangen und so kenne ich Pater Pius und Pater Ignasi seit vielen Jahren. Ebenfalls wurden meine vier Enkelkinder in St. Thekla getauft und im September 2021 beginnt mein ältester Enkel mit der Volksschule in St. Thekla.
Mit dem Verwalter der Piaristenordensprovinz Mag. Thomas Pawel war ich zu Beginn in einem kleinen Zimmer in der Klausur. Ich hatte einen ganz kleinen Schreibtisch und kein eigenes Telefon. Von den Patres habe ich eine mit der Hand geschriebene Einnahmen/Ausgaben-Rechnung übernommen. Das Schulgeld wurde in ein Buch eingetragen. Es gab unsere Lehrerinnen in der Volksschule, aber nur wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus.
Später haben die neuen Studenten (zunächst aus Indien) frischen Wind in das Haus gebracht. Mittlerweile hat der Orden viele Angestellte im Hort und Kindergarten und anderen Bereichen. Jedes Jahr kommen neue Patres oder Studenten und der Orden entwickelt sich weiter. Der Generaldelegierte, Pater Jean de Dieu, hat viele internationale Kontakte. Aktuell erwarten wir vier Priester aus Afrika.
Unser Team in der Verwaltung und das Leitungsteam arbeiten sehr gut zusammen. Ich glaube es braucht eine stabile und kontinuierliche Arbeitsbasis, um sich weiter entwickeln zu können. Dann ist eine positive Veränderung möglich. Die Piaristen haben eine lange Geschichte. Wir werden in dieser unbeständigen und herausfordernden Zeit weiter wachsen.